Donnerstag, 8. Januar 2015

Therapie

Ich habe gestern spontan ein Notfallgespräch bei meinem Therapeuten bekommen.
Der Weg dahin war schon die Hölle, dann warten im Wartezimmer, rein gehen, begrüßen, hin setzen in diesen so bequemen und zugleich unbequemen Stuhl, mein Therapeut mir gegenüber.
Er fragt was los ist, ich versuche es in Worte zu fassen, mir geht es mies, ich habe eine schwere Phase, Suizid scheint so verlockend, ich rechne aus wieviel ich von welchem Medi brauche um mich umzubringen...
Er fragt was ich tun will, ich will nicht mehr, also irgendwie doch, ich weiß auch nicht... vielleicht stationär gehen ...
Er ist nicht begeistert, das sehe ich gleich, er fragt meine Lebenssituationen ab, ich bin vergeben, läuft gut mit M., mit meiner Familie ist auch okay, Schule und Arbeit stressig, bald Prüfungen....
Und dann kam das was ich von meiner Mutter erwartet hätte, er meinte er sehe mich nicht stationär, ich hab nur schiss vor der Prüfung und will davor flüchten, ich solle erst stationär gehen wenn es akut wird und garnicht mehr anderst geht, weil ich was plane oder mir schon was angetan habe ...
Ich sitze da und bin sprachlos, ich will einfach nur raus...
Er fasst alles zusammen, verabredet mit mir das ich für die Prüfung lerne und dann gehe es mir besser ...
Das ich seid mehr als zwei Monaten regelmäßig suizidale Gedanken habe interessiert den Herren garnicht ...
Ich weiß nicht ob ich dem noch vertrauen kann, denn er hat schlimmer reagiert als es meine Mutter getan hätte, ich fühlte mich mehr als misverstanden und ignoriert, ich muss so oder so auf einen Platz warten, heißt ich muss die Prüfung so oder so mit schreiben, aber mal sehen, ich stehe auf drei Wartelisten und werde da glaube ich auch einen Platz nehmen, es sei denn mir geht es nach der Prüfung erheblich besser, was ich noch bezweifel, man wird sehen ....

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